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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 15

1909 - Leipzig : Hirt
3. Die Republik. 15 Heer belagerte die Seefestung und eroberte sie, hauptsächlich durch die Energie des Artilleriehauptmanns Napoleon Bonaparte, der hier zum erstenmal die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Diese mißlungenen Aufstände veranlaßten den Wohlfahrtsausschuß zu härterer Verfolgung aller Gemäßigten und Besitzenden. Ein Revolutionstribunal wurde eingerichtet, das ein schreckliches Blutbad in ganz Frankreich anrichtete. Auch die Königin Marie Antoinette wurde hingerichtet, und ihr Sohn, Ludwig Xyii., von dem rohen Jakobiner Schuster Simon zu Tode gequält; die Königsgräber zu St. Denis wurden geöffnet, die Leichen in Kalkgruben geworfen, die Kostbarkeiten der Kirche und der Gräber zum Konvent gefahren. Dies war auf Konventsbeschluß geschehen; der Haß gegen das Königtum machte an den Gräbern nicht Halt. Danton, selbst ein Schreckensmensch, aber gemäßigter als Robespierre, wurde von diesem des Verrats an der Republik angeklagt und hingerichtet. Robespierre machte sich schließlich selbst durch seine Schreckensherrschaft dem Konvente verhaßt und endete mit seinen Anhängern auf dem Blutgerüste. y Der Nationalkonvent betätigte sein Bestreben, ganz mit der Vergangenheit zu brechen, in der Einrichtung eines neuen Kalenders, einer neuen Religion und einer neuen Verfassung. Die christliche Zeitrechnung wurde abgeschafft, das Jahr in 12 Monate zu 30 Tagen geteilt, dazu kamen 5 Schalttage; die Monate zerfielen in 3 Dekaden zu 10 Tagen; der zehnte Tag war Ruhetag. Das Jahr begann mit dem 22. September, dem ersten Tage der Republik. Die Herbstmonate hießen: Vendemiaire Weinmonat, Brumaire Nebelmonat, Frimaire Frostmonat; die Wintermonate: Nivöse Schneemonat, Pluviöse Regenmonat, Ventöse Windmonat; die Frühlingsmonate: Germinal Keimmonat, Flor6al Blütenmonat, Prairial Wiesenmonat; die Sommermonate: Messidor Erntemonat, Thermidor Hitzemonat, Fructidor Fruchtmonat. Dieser Monat schloß mit dem 16. September unsrer Rechnung. Dann kamen die fünf Schalttage. Jeder hatte einen besondern Namen. Der letzte Hieß Fete de l’opinion, Tag der öffentlichen Meinung. An diesem Tage durfte jeder Bürger ungestraft in Wort, Lied und Bild seine Ansicht über die Staatsbeamten zum Ausdruck bringen. Man glaubte, die Furcht vor der öffentlichen Kritik würde die Beamten besser auf dem Wege der Pflicht halten als die Furcht vor dem Gesetze, besonders da der Franzose meisterhaft versteht, lächerlich zu machen. Auch der Tag wurde in zehn Teile geteilt, diese wieder in zehn Unterabteilungen; das machte eine Änderung der Uhr notwendig. Die Dekaden der Monate hatten wieder besondere Namen, wie Pflug, Egge, Walze; desgleichen die einzelnen Tage der Monate. So hießen die ersten Tage des Vendemiaire Traube, Safran, Kastanie, Zeitlose. Die Kleinindustrie, die so viel zum Wohlstände des Landes beiträgt, kam bei dieser Namengebung nicht zur

2. Deutsche Geschichte - S. 93

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Umwandlung des Heer- und Staatswesens. 93 an Macht gewann, war Spanien; dessen Schatzkammern füllten sich, seitdem der amerikanische Bergbau emporgeblüht war, mit den Mengen von Gold und Silber, welche die Silberflotten herüberbrachten. Umwandlung des Heer- und Siaatswesens. § 97. Umwandlung des Heerwesens. Die Umwandlung des Heerwesens, welche in jenem Zeitalter vor sich ging, beruht vornehmlich auf dem Verfall des Rittertums. Die Ritterheere waren, wie so manche Schlacht bewiesen hatte, infolge der Schwere ihrer Rüstung und ihres Mangels an Beweglichkeit dem Fußvolk nicht mehr gewachsen. Dazu waren die ritterlichen Lehnsleute nicht zuverlässig, erfüllten ihre Lehnspflicht schlecht und waren von dem unbedingten Gehorsam, wie ihn der Fürst wünschte, weit entfernt. Indessen war der Gebrauch des Geldes jetzt so allgemein geworden, die Art der Wirtschaft, die wir Geldwirtschaft nennen, hatte sich so verbreitet, daß die Landesherren, deren wichtigste Einnahmequelle ftüher ihr Besitz an Grund und Boden gewesen war, nunmehr daneben das Steuerwesen ausbilden konnten. Dadurch wurde es ihnen möglich, Söldner anzuwerben; und so kamen die Soldheere immer mehr auf, Heere von Landsknechten, die, mit langen Spießen, teilweise auch mächtigen, zweihändigen Schwertern, hier und da auch mit Hakenbüchsen bewaffnet, ins Feld zogen und in der Schlacht in dichtgeschlossenen, viereckigen Haufen fochten. Es waren todesmutige Gesellen, die sich zur Fahne zusammenschworen. Vor der Schlacht pflegten sie zu beten; sonst führten sie ein wildes Leben, stolzierten in prahlerischen Trachten einher und verschwendeten bei Becher und Würfelspiel, was sie erbeutet hatten. Aus Landsknechten bestanden die Heere bis zum dreißigjährigen Kriege; seitdem beginnt die Zeit der stehenden Heere. Noch eine zweite Veränderung im Kriegswesen trat damals ein: der Iaju®Jr’e&' zunehmende Gebrauch des S ch i e ß p u l v e r s. Das Schießpulver war in China schon zur Zeit des Altertums bekannt gewesen; im Abendlande wurde es zuerst zu Anfang des vierzehnten Jahrhunderts zum Schleudern von Geschossen verwandt. Die Überlieferung schreibt seine Erfindung einem Mönche namens Berthold Schwarz zu. Aber zunächst führte der Gebrauch des Pulvers nur im Belagerungswesen zu einer großen Wandlung. Bisher hatte man bei der Belagerung keine anderen Angriffsmittel gehabt als das Altertum, Sturmböcke, bewegliche Türme, Schutzdächer, Schleudermaschinen; jetzt wurde es möglich, starke Steinmauern durch Beschießung in

3. Deutsche Geschichte - S. 97

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Martin Luther und >te Reformation. 97 teuer; die Kunst des Lesens und Schreibens war auf einen kleinen Teil der Nation beschränkt. Da war es von der größten Bedeutung für die allgemeine Volksbildung, für die Verbreitung nützlicher Kenntnisse,, für die geistige Anregung der weitesten Volksschichten, daß der Buchdruck erfunden wurde. Bilderholzfchnitte, die wohl auch Unterschriften gehabt hatten, waren längst bekannt; da kam um die Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts Johann Gutenberg aus Mainz auf den Gedanken, bewegliche, aus Metall gegossene Lettern anzuwenden. In Mainz hat Gutenberg die erste Buchdruckpresse eingerichtet; er hatte mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, da er ohne die nötigen Geldmittel war und sich seine Geschäftsteilnehmer als unzuverlässig erwiesen. Von Mainz hat sich die Kunst des Buchdrucks, die „deutsche Kunst", schnell nach den verschiedensten Ländern verbreitet. Sie ermöglichte die billige Herstellung von Büchern und Flugschriften; sie kam besonders der Verbreitung der Reformation zugute, und eins der verbreitetsten Bücher wurde Luthers Bibelübersetzung. Martin Luther und die Reformation. § 102. Die kirchlichen Zustände. Die Klagen über die kirchlichen Zustände hatten seit dem Konstanzer Konzil, auf dem man vergeblich versucht hatte, die ersehnte Reform der Kirche an Haupt und Gliedern durchzuführen, nicht aufgehört. Es gab damals viele, welche von einem herzlichen Verlangen nach Gott erfüllt waren; man suchte die Bibel zu lesen und zu verstehen, und sie ist auch vor Luther mehrmals übersetzt worden; viele suchten durch reichliches Almosengeben, durch Wallfahrten, durch Verehrung der Kirchliche ylljtutlöc» Reliquien die Seele zu befriedigen; andere wieder wandten sich von der Kirche ab. In der Tat saßen damals auf dem päpstlichen Stuhle Männer, die mehr von weltlichen als von geistlichen Interessen erfüllt waren; auch sonst hörte man laute Klagen über das weltliche Leben vieler Geistlichen. Besonders anstößig war es von jeher gewesen, daß das Papsttum unter den verschiedensten Gründen immer von neuem große Geldsummen aus allen katholischen Ländern nach Rom zu ziehen verstand. Eine große Ausdehnung hatte vornehmlich das A b l a ß w e s e n gewonnen. Auch Papst Leo X., Der etras. der zum Neubau der Peterskirche viel Geld brauchte, schrieb einen Ablast aus; einer der Ablaßprediger, die in Deutschland umherzogen, war der Dominikanermönch Johann Tetzel. Da trat ihm Dr. Martin Luther entgegen. Neubaner. «ewfitt. Lehrb. für Mädchensch. Ii 5. Aufl. 7

4. Deutsche Geschichte - S. 97

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Martin Luther und die Reformation. 97 teuer; die Kunst des Lesens und Schreibens war auf einen kleinen Teil der Nation beschrnkt. Da war es von der grten Bedeutung sr die allgemeine Volksbildung, fr die Verbreitung ntzlicher Kenntnisse,, fr die geistige Anregung der weitesten Volksschichten, da der Buchdruck erfunden wurde. Bilderholzfchnitte, die wohl auch Unterschriften gehabt hatten, waren lngst bekannt; da kam um die Mitte des fnfzehnten Jahrhunderts Johann utcn6erg. (Miltenberg aus Mainz auf den Gedanken, bewegliche, aus Metall gegossene Lettern anzuwenden. In Mainz hat Gutenberg die erste Buchdruck-presse eingerichtet; er hatte mit groen Schwierigkeiten zu kmpfen, da er ohne die ntigen Geldmittel war und sich seine Geschftsteilnehmer als un-zuverlssig erwiesen. Von Mainz hat sich die Kunst des Buchdrucks, die deutsche Kunst", schnell nach den verschiedensten Lndern verbreitet. Sie ermglichte die billige Herstellung von Bchern und Flugschriften; sie kam besonders der Verbreitung der Reformation zugute, und eins der verbreiterten Bcher wurde Luthers Bibelbersetzung. Martin Luther und die Refor,nation. 102. Die kirchlichen Zustnde. Die Klagen der die kirchlichen Zustnde hatten seit dem Konstanzer Konzil, auf dem man vergeblich versucht hatte, die ersehnte Reform der Kirche an Haupt und Gliedern durchzufhren, nicht aufgehrt. Es gab damals viele, welche von einem herzlichen Ver- ; langen nach Gott erfllt waren; man suchte die Bibel zu lesen und zu ver- stehen, und sie ist auch vor Luther mehrmals bersetzt worden; viele suchten durch reichliches Almosengeben, durch Wallfahrten, durch Verehrung der Kirchliche Reliquien die Seele zu befriedigen; andere wieder wandten sich von der*"6'' Kirche ab. In der Tat saen damals auf dem ppstlichen Stuhle Männer, die mehr von weltlichen als von geistlichen Interessen erfllt waren; auch sonst hrte man laute Klagen der das weltliche Leben vieler Geistlichen. Besonders anstig war es von jeher gewesen, da das Papsttum unter den verschiedensten Grnden immer von neuem groe Geldsummen aus allen katholischen Lndern nach Rom zu ziehen verstand. Eine groe Ausdehnung hatte vornehmlich das Ablawesen gewonnen. Auch Papst Leo X., Ter Mi. der zum Neubau der Peterskirche viel Geld brauchte, schrieb einen Abla ans; einer der Ablaprediger, die in Deutschland umherzogen, war der Do- m.mkanermnch Johann Tetzel. Da trat ihm Dr. Martin Luther entgegen. Neubauer. Geschichtl. Lehrb. fr Mdchensch. Ii 4. stuft. 7

5. Deutsche Geschichte - S. 93

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Umwandlung des Heer- und Staatswesens. 93 an Macht gewann, war Spanien; dessen Schatzkammern fllten sich., seitdem der amerikanische Bergbau emporgeblht war, mit den Mengen von Gold und Silber, welche die Silberflotten herberbrachten. Umwandlung des Heer- und Staatswesens. 97. Umwandlung des Heerwesens. Die Umwandlung des Heer-wesens, welche in jenem Zeitalter vor sich ging, beruht vornehmlich aus dem Versall des Rittertums. Die Ritterheere waren, wie so manche Schlacht bewiesen hatte, infolge der Schwere ihrer Rstung und ihres Mangels an Beweglichkeit dem Fuvolk nicht mehr gewachsen. Dazu waren die ritterlichen Lehnsleute nicht zuverlssig, erfllten ihre Lehnspflicht schlecht und waren von dem unbedingten Gehorsam, wie ihn der Fürst wnschte, weit entfernt. Indessen war der Gebrauch des Geldes jetzt so allgemein geworden, die Art der Wirtschaft, die wir Geldwirtschast nennen, hatte sich so verbreitet, da die Landesherren, deren wichtigste Einnahmequelle frher ihr Besitz an Grund und Boden gewesen war, nunmehr daneben das Steuerwesen ausbilden konnten. Dadurch wurde es ihnen mglich, Sldner anzuwerben; und so kamen die Soldheere immer mehr auf, Heere von Landsknechten,iiett^tneb8= die, mit langen Spieen, teilweise auch mchtigen, zweihndigen Schwertern, hier und da auch mit Hakenbchsen bewaffnet, ins Feld zogen und in der Schlacht in dichtgeschlossenen, viereckigen Haufen fochten. Es waren todes-mutige Gesellen, die sich zur Fahne zusammenschworen. Vor der Schlacht pflegten sie zu beten; sonst fhrten sie ein wildes Leben, stolzierten in prahlerischen Trachten einher und verschwendeten bei Becher und Wrfel-spiel, was sie erbeutet hatten. Aus Landsknechten bestanden die Heere bis zum dreiigjhrigen Kriege; seitdem beginnt die Zeit der stehenden Heere. Noch eine zweite Vernderung im Kriegswesen trat damals ein: der 1)08 Schie, zunehmende Gebrauch des Schiepulvers. Das Schiepulver war in China schon zur Zeit des Altertums bekannt gewesen; im Abendlande wurde es zuerst zu Anfang des vierzehnten Jahrhunderts zum Schleudern von Ge-schssen verwandt. Die Uberlieferung schreibt seine Erfindung einem Mnche namens Berthold Schwarz zu. Aber zunchst fhrte der Gebrauch des Pulvers nur im Belagerungswesen zu einer groen Wandlung. Bisher hatte man bei der Belagerung keine anderen Angriffsmittel gehabt als das Altertum, Sturmbcke, bewegliche Trme, Schutzdcher, Schleuder-Maschinen; jetzt wurde es mglich, starke Steinmauern durch Beschieung in

6. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. II

1895 - Leipzig : Voigtländer
Den Kapitelzahlen dieser dritten Auflage sind die der zweiten Auflage in () beigesetzt, um den Gebrauch beider Auflagen nebeneinander zu erleichtern. Eine vereinfachte Ausgabe dieses Lehrbuches" der Weltgeschichte erschien u. d. T.: Abri der Weltgeschichte" fr hhere Mdchenschulen. Bearbeitet von L. S ev i n. 8. Xi u. 291 Seiten. Preis geb. 3 Mark (f. d. Innenseite d. Einbanddecke).

7. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 77

1895 - Leipzig : Voigtländer
77 macht der Welt. Bei der Grndung des lateinischen Kaisertums erwarb es mehrere Kstengebiete und zahlreiche Inseln Griechenlands. Auch viele Städte der Lombardei, ganz Dalmatien und Cypern wurden erobert. Durch das Vor-dringen der Trken jedoch und die Auffindung des Seewegs nach Ostindien geriet es seit dem Ende des 15. Jahrhunderts allmhlich ins Sinken. Auch Mailand und die Seestadt Genua bildeten lngere Zeit eigene Staaten. 2. Die Mediceer. In Florenz gelangte die reiche Kanfmannssamilie der Medice er (seit 1400) zu steigender Macht. Cosimo vonmediciuud sein Enkel Lorenzo der Prchtige lenkten fast während des ganzen 15. Jahr-Hunderts den Staat und machten sich um die Frderung der Knste und Wissenschaften hochverdient. In der Poesie hatte schon um 1300 der Florentiner Dante durch seine gttlichekomdie" sich einen unvergnglichen Namen erworben; 50 Jahre spter lebte der in Rom als Dichter gekrnte Petrarca, der namentlich durch seine Sonette berhmt geworden ist. Auch die Baukunst und die B ild n er ei schwangen sich empor, und die Malerei eilte in immer vollendeteren Schpfungen dem Hhepunkte ihrer Entwickelung entgegen. 51. (111.) Vorboten der neuen Zeit. Gegen Ende des Mittelalters wurde durch eine Reihe wichtiger Begeben-heiten eine groe Vernderung in dem Zustande der europischen Völker hervorgebracht und dadurch eine neue Zeit herbeigefhrt. Diese Begeben-heiten sind: die Erfindungen des Schiepulvers, des Kompasses und der Buchdruckerkunst, die Eroberung Konstantinopels durch die Trken und die Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien. 1. Das Schietzpulver, schon in alten Zeiten den Chinesen und In-bem, dann den Arabern in Spanien bekannt, um das Jahr 1330, wie man annimmt, von dem deutschen Franziskanermnche Berthold Schwarz zu Freiburg im Breisgau wieder erfunden, gestaltete das Kriegswesen um und veranlagte den Untergang des Rittertums. 2. Der Kompatz, der um 1300 von dem Italiener Flavio Gioja erfunden wurde, ermglichte erst grere Seefahrten im offenen Weltmeere, und so fhrte diese Erfindung zu den groen Entdeckungen am Ende des 15. Jahrhunderts. 3. Die Buchdruckerkunst, d. i. der Druck mit beweglichen Lettern, von dem Mainzer Johann Gutenberg um 1440 erfunden, bewirkte eine 1440 raschere und allgemeinere Verbreitung der geistigen Bildung unter den Vlkern. 4. Die Eroberung Konstantinopels durch die Trken 1453 machte 1453 dem griechischen (ostrmischen) Kaiserreiche, das fast um ein Jahrtausend das westrmische Reich berdauert hatte, ein Ende. Die Trken waren seitdem der zwei Jahrhunderte hindurch eine stete Gefahr und furchtbare Geiel der christlichen Nachbarlnder. Infolge der Eroberung Konstantinopels

8. Schulj. 4 - S. 2

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 2 — der andere einen Backofen. Der Riese auf der Burg Eberstein erhielt von dort Mehl und Brot. Da einst der Backofen nicht heiß genug war, legte er im Zorn auf seinem Burgberge einen eigenen Backofen an. Weil er nun in Ottenstein sein Korn nicht mehr mahlen sollte, baute er auf dem Teufelstein eine eigene Mühle und leitete durch ein gebohrtes Loch das Wasser von Ottenstein hierher. Die Mühle zu Ottenstein hatte fortan fein Wasser mehr. — (D. I. 3, Das Riesenspielzeug.) 5. Zwerge. Die Zwerge im Thieder Lindenberge brachten den Armen Speise und Trank, borgten den Bauern aus der Umgegend Küchen- und Tafelgeschirr bei Hochzeiten und Kindtaufen, stahlen aber die neugeborenen Kinder aus der Wiege. Abends stellte man den Zwergen Festspeise vor den Berg. Als sie aber geneckt wurden, wanderten sie aus. — Die Zwerge im Keilberge bei Stadtoldendorf taten den Menschen viel Gutes. Die einer Frau geschenkte Dieße Flachs konnte jeden Tag abgesponnen werden, war aber am andern Morgen wieder voll, wenn'ein Rest Flachs übrig gelassen wurde. Als die Frau die Dieße einmal ganz abspann, blieb sie für immer leer. — (D. I. 3, Hütchen. Die Heinzelmännchen.) 6. Hexen. Nach dem Volksglauben reiten in der Walpurgisnacht (1. Mai) die Hexen auf Heugabeln und Besenstielen auf den Brocken, um mit dem Teufel zu tanzen und den Schnee vom Brocken zu fegen. Einige von den Felsblöcken des Brockens heißen Hexenwaschbecken, Hexenaltar, Teufelskanzel. (D. I. 3, Jungfrau Ilse. D. I. 4, Die Roßtrappe.) — 7. Religion der alten Deutschen. Wodan, der Einäugige (Sonne), trug einen blauen, besternten Mantel und einen breiten Hut (Himmel, Sterne, Wolken). Wenn er auf seinem achtßeinigen Schimmel durch die Lust ritt, so rauschten die Bäume und knackten die Zweige (Sturm). Wölfe waren seine Jagdhunde, hinter ihm ritten mit Geschrei die im Kampfe gefallenen Helden. Wodans Gemahlin hieß Freia, in der Sage Frau Holle. Sie schmückte die Erde im Frühling. Machte sie aber ihr Bett, so schneite es auf der Erde. (D. I. 3, Frau Holle.) Wodans Sohn Donar führte als Gott des Gewitters den stets in seine Hand zurückkehrenden Hammer. Als die alten Deutschen Christen geworden waren, blieb die Erinnerung an die alten Götter noch lange Zeit. Wodan wurde der Teufel, die übrigen Götter wurden Heren, Feen und Kobolde. An die alten Götter erinnern noch die Tagnamen Donnerstag und Freitag, auch die Osterfeuer. Auch in unseren Märchen und Sagen finden wir die alten Götter wieder. Wodan z. B. wurde zum wilden Jäger. 8. Die Sage vom Helden Siegfried. Siegfried war der Sohn des Königs in den Niederlanden. (D. I. 3, Siegfrieds Schwert.) Er erlegte den in einer Schlucht hausenden Drachen, badete sich in dessen

9. Im neuen Deutschen Reich - S. 22

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
22 Iii. 3ur Sozialpolitik sind, mit Genehmigung des Bundesrats für die Dauer von längstens einem Jahre getroffen werden: 1. daß Versammlungen nur mit vorgängiger Genehmigung der Polizeibehörde stattfinden dürfen; auf Versammlungen zum Zweck einer ausgeschriebenen Wahl zum Reichstag oder zur Landesvertretung erstreckt sich diese Beschränkung nicht; 2. daß die Verbreitung von Druckschriften auf öffentlichen wegen, Straßen, Plätzen ober an anderen öffentlichen (Drten nicht stattfinden darf; 3. daß Personen, von denen eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung zu besorgen ist, der Hufenthalt in den Bezirken oder Ortschaften versagt werden kann; 4. daß der Besitz, das Tragen, die (Einführung und der verkauf von Waffen verboten, beschränkt oder an bestimmte Voraussetzungen geknüpft wird.- § 30. Dieses Gesetz tritt mit dem Tage der Verkündigung in Kraft und gilt bis zum 31. März 1881.1 Urkundlich unter Unserer höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem kaiserlichem Insiegel. Gegeben Potsdam, den 21. Oktober 1878. 3m allerhöchsten Auftrage Seiner Majestät des Kaisers: Friedrich Wilhelm, Kronprinz. Fürst v. Bismarck. 4. Kaiserliche Botschaft an bett Reichstag vom \T. November Mi über Me (Einleitung sozialer Reformen.2 . . . Schon im Februar dieses Jahres haben wir Unsere Überzeugung aussprechen lassen, daß die Heilung der sozialen Schäden nicht ausschließlich im Wege der Repression sozialdemokratischer Ausschreitungen, sondern gleichmäßig auf dem der positiven Förderung des Wohles der Arbeiter zu suchen sein werde, wir halten es für Unsere Kaiserliche Pflicht, dem Reichstage diese Aufgabe von neuem ans herz zu legen, und würden wir mit um so größerer Befriedigung auf alle Erfolge, mit denen Gott Unsere Regierung sichtlich gesegnet hat, zurückblicken, wenn es Uns gelänge, dereinst das Bewußtsein mitzunehmen, dem vaterlande neue und dauernde Bürgschaften seines inneren Friedens und den hilfsbedürftigen größere Sicherheit und (Ergiebigkeit des Beistandes, auf den sie Anspruch haben, zu hinterlassen. In Unseren darauf gerichteten Bestrebungen sind wir der Zustimmung aller verbündeten Regierungen ge- Die Frist wurde verlängert bis 30. September 1890. Die Frage, ob es zum bleibenden Gesetz werden sollte, ist eine der Ursachen von Bismarcks Sturz. * horst Kohl, a. ct. (D. Ix, S. 85 f.

10. Geschichte des Altertums - S. 7

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 2. Die Chinesen. 7 lehrte den Ackerbau und pflügte in eigener Person, um denselben zu ehren, führte Münzen ein und half seiner Gattin den Seidenbau verbreiten. Neben diesen Beschäftigungen mit Ackerbau, der Zucht der Seidenraupe und der Gewinnung des Thees können sich die Chinesen vieler Erfindungen rühmen. Die Bereitung des Porzellans, der Seide, des Papiers, des Schießpulvers, sowie die Anwendung des Kompasses und der Druckerei mit Holztafeln (900 n. Chr.) waren ihnen früher als den Europäern bekannt. Um 1234 n. Chr. eroberten die eigentlichen Mongolen China; ihre Herrschaft wurde aber 1368 gestürzt; 1644 bemächtigte sich die Horde der Mandschu des Landes, und die von ihnen gegründete Dynastie herrscht bis auf unsere Zeit. Die Eroberer unterwarfen sich der chinesischen Civilisation, und ihre Heimatländer wurden Provinzen des chinesischen Reiches. Um 250 v. Chr. hatte man es für nötig gefunden, das Reich gegen die Völker des innern Hochasiens durch eine große Mauer abzuschließen. Sie beginnt im N.w. bei der Stadt Sot-scheu, läuft auf einer Strecke von mehr als 300 Meilen über Berge, Thäler, Abgründe, Flüsse bis zum Meerbusen von Petscheli hin und ist an besonders gefährlichen Stellen, wichtigen Pässen rc. doppelt oder gar dreifach. Sie hat eine 1,5 m hohe Brustwehr mit Schießscharten und ist in bestimmten Entfernungen mit kegelförmigen 11 m hohen Türmen versehen. Da die Tartaren, gegen welche sie ursprünglich erbaut wurde, längst unterworfen sind, so hat sie ihre Bedeutung verloren und geht ihrem Verfalle entgegen. Der Beherrscher des chinesischen Reichs heißt „der himmlische Sohn" und führt den Titel Kaiser. Er ist unumschränkter Herr über Leben und Tod seiner Unterthanen, soll aber auf die Stimme des Volkes hören. Er ernennt alle Beamte, welche Kuane (Vorgesetzte) oder Mandarinen (Befehlshaber) heißen, fordert strengen Gehorsam, willenlose Unterordnung und vereinigt alle Fäden der Regierung und Verwaltung in seinen Händen. Der Staat gleicht deshalb einer durch ein Heer von Aufsehern überwachten Maschine. Alles ist in strenge Regeln gebracht, die Wissenschaften werden auswendig gelernt, die Staatsgeschäfte mechanisch betrieben; jeder Beamte wird geprüft. Als Gründer und Ordner des Staats- und Religionswesens verehren die gebildeten Chinesen den weisen Konfucius (Kong-su-tse, 560 v. Chr.). Er sammelte und ordnete die alten Religionslehren und Gesetze, lehrte das Dasein eines unsichtbaren Gottes,
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